Unsere oberhalb des Teltowkanals in Zehlendorf gelegene Kleingartenanlage wurde am 20.09.1954 ins Vereinsregister eingetragen. Erschlossen wurde das Gelände bereits im Frühjahr des gleichen Jahres. Die Anlage entstand auf dem Gebiet einer ehemaligen Mülldeponie. Im Gründungsjahr 1954 waren es zunächst 73 Parzellen, die sich im Laufe der folgenden 40 Jahre auf 110 Parzellen erweiterte.
An der Gründungsversammlung nahmen 41 Gartenfreunde teil. Hier wurde der Name „Teltowblick“ – mit Blick auf die damalige DDR-Gemeinde Teltow –, auf Vorschlag von Gartenfreund Walter Kugler, aus der Taufe gehoben. Der erste Vorschlag „Neues Land“ fand bei den Gartenfreunden keinen Anklang. An der Gründungsversammlung nahmen als Gäste Gartenbaudirektor Clausnitzer, vom Gartenbauamt Frau Zogaiser und Herr Böhme, der Vorsitzende des Bezirksverbandes Zehlendorf Steger, der Vorsitzende der Nachbarkolonie „Alt-Schönow“ Sprengelsen und Gartenfreund Schmidt als Vorstandsmitglied des Bezirksverbandes teil.
Der erste Vorstand setzte sich wie folgt zusammen:
Vorsitzender Richard Pick
Kassierer Johann-Sigismund Brentzel
Schriftführer Werner Schoenknecht
Auf den noch nicht erschlossenen Parzellen mussten von unseren Gartenfreunden zunächst ca. 6 m² große Schuppen im Vierer-Verbund Zaun an Zaun errichtet werden. Das Bezirksamt Zehlendorf legte für die Errichtung der Lauben folgende Maßstäbe an:
Die errichteten Schuppen genießen bis heute, auch bei Aufgabe der Parzelle, Bestandsschutz. So konnten erst Ende der 70-er Jahre schmucke 24 m²-Lauben mit Satteldach in Holz- oder Massivbauweise errichtet werden.
Auf der Mitgliederversammlung vom 08.04.1957 wurde der Bau bzw. die Errichtung eines 64 m² großen Vereinhauses beschlossen. Anwesend waren 49 Gartenfreunde, dafür votierten 45, 4 Gartenfreunde enthielten sich der Stimme. Die Baugenehmigung wurde am 16.07.1957 erteilt. Aus unerfindlichen Gründen kam das Projekt Vereinshaus nicht zustande. Als Alternative wurde 1958 auf unserem Festplatz ein Vereinsschuppen für die Unterbringung der vereinseigenen Gartengeräte erstellt. Der Schuppen wurde in den 80-er Jahren in Form einer Garage erweitert.
An eine Elektrifizierung der Parzellen wurde da noch nicht gedacht. Vieles was heute selbstverständlich ist musste damals mit Muskelkraft erledigt werden. Der Vorstoß für die Elektrifizierung der Kolonie wurde auf der Mitgliederversammlung am 04.12.1972 vorgenommen. Der dort eingebrachte Antrag scheiterte aufgrund geringer Beteiligung und der infolgedessen auf die verbliebenen Interessenten entfallenden Kosten von DM 3.000,– pro / Parzelle. Die Gartenfreunde der Parzellen 53- 85 ließen nicht locker und gründeten im Jahre 1973 eine Interessengemeinschaft zur Elektrifizierung ihrer Parzellen. Trotz vieler Widerstände einiger Gartenfreunde wurde die Stromversorgung der gesamten Kolonie im Jahre 1986 abgeschlossen.
Unser Jubiläum zum 25-jährigen Bestehen der Kleingartenanlage wurde in einem kleinen Rahmen gefeiert. Die Feier fand in dem damals noch existierenden Schöneberger Prälaten statt. Aus den vorliegenden Vereinsunterlagen konnte nicht entnommen werden welche Gäste außer unserer Gartenfreunde eingeladen waren. Der für das Jubiläum verantwortliche geschäftsführende Vorstand: 1. Vorsitzender Holger Langkutsch, Kassierer Henning Nause und Schriftführer Gerhard Mieth.
Der Zusammenhalt der auf insgesamt 11 vom Kleinmachnower Weg abgehenden kurzen Stichwegen verteilten Gartenfreunde soll im Laufe der weiteren Jahre gefestigt werden. Hierzu wurde ab Mitte der 80-ger Jahre im Frühjahr unser „Angrillen“, im Sommer unser Sommerfest und im Herbst unser „Abgrillen“ veranstaltet. Maßgeblichen Anteil hierzu hatte unser damaliger 1. Vorsitzender Jörg Juderjahn (1983-1995). Mit zweijähriger Unterbrechung findet nur noch unser Sommerfest statt.
Unser bisher größtes Projekt war nun die Erstellung eines Vereinshauses. Mehrheitlich wurde auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung im Herbst 1991 die Errichtung eines Vereinshauses beschlossen. Somit bekam der geschäftsführende Vorstand unter Mithilfe einer Baukommission den Auftrag, entsprechende Maßnahmen in die Wege zu leiten. Im August 1992 erhielten wir, vier Monate nach Antragsstellung, die Baugenehmigung. Jedes Vereinsmitglied musste sich mit einem zinslosen Darlehen / Baukostenzuschuss von DM 700,– beteiligen. Auf unserem Vereinsgelände wurde dann am 04.11.1992 ein 67 m² großes Vereinshaus aus Massivbauweise errichtet. In Eigeninitiative wurden von uns folgende Arbeiten übernommen: Fundamenterstellung, Wärmeisolierung, Maurer-, Holz-, Maler- und Fliesenarbeiten. Von Fachfirmen wurden nur die Heizungs- und Sanitäranlagen sowie die Elektroarbeiten durchgeführt. Das Richtfest fand am 14.11.1992 statt. Mit dem Innenausbau wurde bei teilweise minus 10 Grad im Januar 1993 begonnen. Die endgültige Fertigstellung unseres Vereinshauses erfolgte mit der Einweihung am 20.03.1994.
Zu unserem 50-jährigen Jubiläum hatten wir ein besonderes Event vor. Nach langen Diskussionen innerhalb des erweiterten Vorstandes entschieden wir uns für eine Kreuzfahrt auf heimischen Gewässern. So konnten wir Ende September 160 Gartenfreunde incl. Gäste kreuzfahrttauglich begrüßen. Jede teilnehmende Parzelle erhielt einen Getränkegutschein i. H. v. € 10,–. Das gecharterte Schiff, die Musiker und das Buffet wurden aus der Vereinskasse bezahlt. Als Gäste wurden die Vorsitzenden der 8 Kleingartenanlagen sowie der Vorstand des Bezirksverbandes Zehlendorf der Kleingärtner e. V. und Vertreter vom Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf eingeladen. Bis auf einige wenige Gäste haben alle zugesagt. Zu den Gästen zählten u. a. vom Bezirksverband der 1. Vorsitzende Seefeld, der Schriftführer Gentzen und der Kassierer Mattern. Absagen erhielten wir vom Stadtrat Stäglin und vom Beauftragten des Bezirksamtes für das Kleingartenwesen Herrn Vocilka. Wir kreuzten ab 18:00 Uhr vom Wannsee über Werder nach Phöben und zurück. Der Vorstand dankte 10 Gartenfreunden und Gartenfreundinnen für 35-jährige oder längere Treue mit Einkaufsgutscheinen eines Baumarktes. Wenn auch niemand mehr von den Gründungsmitgliedern an Bord sein konnte, im Rückblick des 1. Vorsitzenden Reinhard Schoenknecht wurde deutlich, wie es mit der Anlage zwar nicht immer gradewegs, aber Stück für Stück voranging.
Im Jahr 2006 stand für den Vorstand und den Gesamtverein das nächste Projekt an. Die Erneuerung unserer seit 1954 bestehenden Hauptwasserleitung. Auf der Jahreshauptversammlung 2006 wurde das Projekt (Kosten ca. € 96.000,–) vorgestellt. Mehrheitlich wurde für die Erneuerung gestimmt, mit einer Umlage von € 600,– verteilt auf 3 Jahre. Jedoch scheiterte das Projekt an einer Vorabzahlung i. H. v. € 35.000,–. Für Herbst 2008 erfolgte die Teilerneuerung der Wasserleitung. Die Kosten hierzu beliefen sich auf ca. € 45.000,–. Eine außerordentliche Mitgliederversammlung stimmte mehrheitlich dem Projekt zu. Jede Parzelle beteiligte sich mit einer einmaligen Umlage i. H. v. € 200,–. Projektleiter waren unsere beiden damaligen Wasserwarte.